Quatuor Coronati Berichte 43/2023: Wiener Jahrbuch für historische Freimaurer-Forschung

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Artikelnummer: 9783943539967-1-1-1 Kategorie: Schlagwort:

Beschreibung

Das vorliegende Jahrbuch bietet einmal mehr vielfältige Beiträge. Unter der im Vorjahr eingeführten Rubrik „Grundlagen“ werden diesmal „Neue Pflichten“ vorgestellt. Der Doyen der Freimaurerforschung in Österreich, Helmut Reinalter, hat solche formuliert und stellt diese zur erweiterten Diskussion. Der zweite Beitrag resultiert aus Maximilian Fröschls langjähriger Übersetzung von althebräischen Texten, die ihn zu einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der Kabbala befähigt. In seinem Artikel untersucht er, welche Anleihen die Freimaurerei hier genommen haben könnte. Dies wird um Akzente aus der Gegenwart ergänzt von seinem Co-Autor Günter Thomasberger. In der Rubrik „Österreich“ wendet sich Alexander Emanuely einmal mehr den französischen Aspekten in der Geschichte der österreichischen Freimaurerei zu. Diesmal mit einer ausführlichen Bestandsaufnahme ihrer Logentätigkeit in Wien während der Besatzung durch die Armee Napoleons. Einen weiteren Aspekt romanisch geprägter Logenaktivität beleuchtet Stefan Wedrac, der Spuren italienischer Freimaurer im habsburgischen Triest untersucht hat. Eine Hommage an Ferdinand Hanusch zu seinem 100. Todestag verfasste Kurt Scholz basierend auf seiner großen Bewunderung für dessen Lebenswerk und nach umfangreichem Quellenstudium. Marcus G. Patka wiederum hat die Möglichkeiten der Lektüre historischer Zeitungen im ANNO-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek genutzt, um ein umfassendes Lebensbild des Freimaurers Josef Karl Friedjung zu zeichnen. Der Kinderarzt und Politiker wirkte im Umfeld von Sigmund Freud und Julius Tandler bis er 1934 in der Kanzlerdiktatur verhaftet und zwangspensioniert wurde und 1938 vor dem NS-Terror flüchten musste. Die Rubrik „Europa“ eröffnet ein aus dem Englischen übersetzter Artikel von Alen Lovrenčić aus Zagreb, der Auswirkungen auf die Freimaurerei in habsburgischen Ländern des richtungsweisenden Konvents von Wilhelmsbad profund analysierte. Erneut setzen die Napoleonischen Kriege den Rahmen, wenn Günter Thomasberger das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig ins Auge fasst, zu dessen Errichtung zahlreiche Freimaurer beigetragen haben. Den Abschluss bilden zwei sehr kontroverse Biografien deutscher Staatsbürger: Ralf Bernd Herden widmet sich mit Heinrich Kraft einem unermüdlichen Kämpfer für die Aussöhnung mit Frankreich und den Frieden in Europa. Das genaue Gegenteil davon war der von Helge Björn Horrisland studierte SS-Mann Erich Ehlers, der 1938 die Razzia im Gebäude der Großloge von Wien leitete und auch für die Zerschlagung der Freimaurerei in Deutschland hauptverantwortlich war. Den thematischen Schlusspunkt setzt die Rubrik „Kunst“ mit dem zweiten Teil der Studie einer QC-Arbeitsgruppe über Musik in der Freimaurerei. Fröschl und Thomasberger stellen antiquarisch rare Liedsammlungen vor. Den Nachrufen auf verstorbene QC Mitglieder bildet eine Bücherschau auf Neuerscheinungen zur Freimaurerliteratur. 424 S., brosch.